Kochen mit Köpfchen

Weizen – Von Kamut, Emmer & Einkorn

Kochen mit Weizen? Das ist ganz & gar nicht langweilig! Nein, eigentlich nicht. Ganz im Gegenteil ist das populäre Getreide sogar ausgesprochen vielseitig, wenn man nicht gerade an einer Unverträglichkeit leidet.

Weizen ist so ziemlich jedem Mitteleuropäer ein Begriff, ist er doch neben Mais und Reis das weltweit am häufigsten angebaute Getreide. Doch wie sieht es mit Kamut, Einkorn oder Emmer aus? Kennst du nicht? Auch diese drei Getreidesorten sind Weizenarten, von denen es weltweit mehr als 1.000 verschiedene gibt.

 

Die Welt im Sturm erobert

„Unser tägliches Brot gib uns heute“, heißt es schon in der Bibel. Historische Funde zeigen, dass unsere Vorfahren Weizen bereits vor gut 9.000 Jahren kultiviert haben. Noch heute wird er überall dort angebaut, wo es klimatisch möglich ist. Je nach Jahreszeit ist also irgendwo auf der Welt immer gerade Weizenernte.

Doch was macht das Getreide so beliebt? Mild im Geschmack ist es ausgesprochen magen- und darmverträglich. Außerdem enthält es Eiweiß, Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Kalzium und Phosphor. Doch der entscheidende Vorteil gegenüber Reis und Mais: Er ist backfähig. Deswegen kommen bei uns statt Fladenbroten knusprige dicke Laibe auf den Tisch. Und auch hier ist Brot nicht gleich Brot. Weizen ist extrem vielseitig einsetzbar, gerne auch in Kombination mit anderen Getreidesorten, wie Roggen. Als Vollkorn, in unterschiedlichen Mehltypen bis hin zu hellen Wecken wie Ciabatta oder Baguette verarbeitet – Weizen ist ein Alleskönner.

Übrigens: Hast du gewusst, dass Dinkel ebenfalls eine Weizenart ist? Und im selben Zuge damit auch das Grünkorn? Hierfür wird Dinkel halbreif geerntet und gleich getrocknet. Grünkorn weist einen höheren Anteil an Eiweiß, Aminosäuren, Mineralien und Kieselsäure auf als alle anderen Getreidesorten.

Zwei Siegertypen

Wenn wir ganz allgemein von Weizen sprechen, meinen wir damit meist den Weichweizen. Das Frühstückssemmerl, die Flocken fürs Müsli, der Geburtstagskuchen und die Weihnachtskekse bestehen fast immer aus Weichweizen, der am weitesten verbreiteten Sorte. In italienischer Pasta macht hingegen der Hartweizen Bella Figura. Cannelloni, Fettuccine, Fusilli e Spaghetti – sie alle bestehen aus Hartweizengries. Und weil wir alle unglaublich auf Nudeln stehen (jeder Österreicher verspeist mehr als 7 Kilo im Jahr, ein Italiener knapp 30) ist Hartweizen, der auch die Basis für Couscous und Bulgur ist, die wirtschaftlich zweitwichtigste Sorte.

Weizen Kamut Querkochen

Kamut – ein Comeback steht vor der Tür

Bereits vor 4.000 Jahren bauten die Ägypter Kamut – was übersetzt so viel wie „Seele der Erde“ bedeutet – in rauen Mengen an, bis er zunehmend in Vergessenheit geriet. Mittlerweile ist Kamut wieder zum Shootingstar avanciert. Enthält er doch vierzig Prozent mehr Proteine als herkömmlicher Weizen. Außerdem 30 Prozent mehr Magnesium und ein Vielflaches an ungesättigten Fettsäuren. Kamut wird wegen des hohen Selenanteils auch eine vor Krebs schützende Wirkung nachgesagt. Dazu enthält er noch Vitamin B1, B2, B6, Pantothensäure, Folsäure und Vitamin E. Geschmacklich besticht Kamut durch sein nussiges Aroma. Außerdem macht er lange satt.

Emmer – eine der ältesten Weizensorten

Vor 10.000 Jahren gemeinsam mit Gerste das Hauptgetreide, ist Emmer heute eher ein Nischenprodukt. Dabei gehört das Korn zu den gesündesten Getreidesorten überhaupt, ist reich an Proteinen, Mineralstoffen, Magnesium, Kupfer, Carotinoiden, Eisen und Zink. Emmer schmeckt herrlich nussig und eignet sich hervorragend zum Backen, für Risottos oder Aufläufe wie auch zum Brauen von dunklem Bier.

Weizen Sorten Querkochen

Einkorn – klein aber oho

Vom Urweizen stammt das Einkorn ab, eine der ältesten und nährstoffreichsten Getreidesorten. Zwar ist das Korn vergleichsweise klein, liefert dafür aber jede Menge Energie. Einkorn strotzt vor Proteinen – das tut dem Nervensystem gut. Der hohe Carotingehalt stärkt Sehkraft und Immunsystem. Durch die Menge an Spurenelementen wie Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer und Mangan ist Einkorn der optimale Treibstoff. Ungesättigte Fettsäuren tun das Übrige. Ein wahrer Tausendsassa, der das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Krebserkrankungen senkt.

 

Elisabeth für Tante Fanny (01.06.2017)

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