Kochen mit Köpfchen

So ein Schafkäse

Schafe sind von kulinarisch großer Wichtigkeit. Immerhin verdanken wir ihrer Milch berühmte Käsesorten, die es ohne das liebe Schaf nicht gäbe. Was uns sonst noch so entginge ohne diese beliebten Weidetiere liest du im folgenden Artikel.

Feta – Schafkäse in Scheiben

Wer sich dann und wann für einen kleinen Moment vom heimischen Wohnzimmer auf eine griechische Terrasse mit Meerblick beamt und dort zum Feta-Käse greift, der ist schon mitten drin im Reich des Schafkäse. Und Feta schmeckt nicht nur herrlich über den Salat gekrümelt, auch in einem Spinat-Feta-Strudel oder in einem Zucchini-Schafkäse-Auflauf macht er sich recht gut.

Feta wird traditionell aus Schafmilch gewonnen. Schon 1494 taucht die kultige Schnitte erstmals in den Geschichtsbüchern auf. Damals noch als „Prosfatos“ bekannt, was so viel wie „frisch“ bedeutet. Ab dem 17. Jahrhundert scharrte der Schaffrischkäse schließlich unter dem Namen „Feta“ seine Fans um sich. Inzwischen auch am Festland bekannt, wollte jeder eine der begehrten Scheiben – so Feta in der Übersetzung – für sich haben.

Der Hype ging weiter und so gab es in den 80er- und 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts bald Feta von überallher. Sogar aus Kuhmilch wurde er erzeugt. Bis der Begriff 2002 von der EU-Kommission geschützt wurde. Heute stammt Feta wieder ausschließlich aus Griechenland und wird nur mehr aus Schaf- oder Ziegenmilch produziert.

Schafkäse Feta Querkochen

Roquefort – Höhlen-Saga

Die nächsten berühmten Schäfchen finden sich in Roquefort. Genauer gesagt in Roquefort-sur-Soulzon, im Süden Frankreichs gelegen. Hier kommt zusammen, was zusammen gehört – nämlich die Lacaune Schafe, die die Milch für den originalen Roquefort-Käse liefern sowie die Kalksteinhöhlen der Region, in denen die Käselaibe traditionell reifen. Und war solange bis der elegante blaue Schimmel den Frischkäse in ein intensives Geschmackserlebnis verwandelt hat, das in Begleitung von Portwein, Sauternes oder einer Trockenbeerenauslese seine Vollendung findet.

Die Legende erzählt, dass ein Hirte besagter Lacaune Schafe vor vielen hundert Jahren von einem Gewitter überrascht wurde und in einer der Höhlen Unterschlupf fand. Als das Gewitter vorbei war, verließ der Hirte die Höhle wieder und vergaß dort in aller Eile seine Jause. Dadurch war der Schaffrischkäse des Hirten über Monate der konstanten Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Höhle ausgesetzt. Solange, bis der Hirte wieder vom Regen überrascht wurde. Diesmal ohne Jause, dafür aber mit großem Hunger, der ihn schließlich auch dazu brachte, den doch recht befremdlichen Käse zu kosten. Unter Staunen stellte er fest, dass der Käse herrlich schmeckte. Und der Siegeszug des Roquefort begann.

Tatsächlich erwähnte schon Plinius der Ältere, ein weiser Römer, im Jahr 79 einen roquefort-ähnlichen Käse. 1060 wird er in Klosterbüchern gelobt und 1925 gesellt sich der Roquefort, als erster Käse der Grande Nation zur Gruppe der durch das AC-Siegel in Frankreich geschützten Lebensmittel und Weine.

Schafkäse Roquefort Querkochen

Pecorino – Das Schaf im Namen

Für alle, die italienisch sprechen, ist das jetzt wahrscheinlich keine Überraschung: Auch Pecorino ist Schafkäse. Schließlich kommt Pecorino vom italienischen „pecora“ für Schaf. Auch Pecorino ist herkunftsgeschützt, wobei sich vier Regionen die Kunst der Pecorino-Herstellung aufs Revers heften. Diese sind: Pecorino-Romano aus der Gegend um Rom, Pecorino Sardo aus Sardinien, Pecorino Siciliano von der Halbinsel Sizilien und Pecorino Toscano aus der mit Zypressen gespickten Weinregion bei Florenz. In allen Gebieten ist der Käse aus reiner Schafsmilch hergestellt und reift zwischen drei Monaten und einem Jahr.

Weiter oben im Norden ist also Parmesan das Käsemaß aller Dinge, weiter südlich gibt Pecorino den Ton für klassische Gerichte wie Cacio e Pepe – Pasta mit Pecorino und Pfeffer – an. Ein Käse, der von mild bis intensiv alle Stücke spielt. Je nach Reifezeit. Zudem verbleiben bei der Produktion rund 90 Prozent Molke. Aus dieser wird dann der berühmte Ricotta hergestellt. Ein wunderbarer Käsekreislauf aus dem mittleren und südlichen Italien.

Schafkäse Pecorino Querkochen

Manchego – Der Käse von La Mancha

Wer weiß, vielleicht hätte Don Quijote mit seinen Windmühlen mehr Glück gehabt, hätte er mehr Manchego Käse gegessen. Schließlich stammt dieser aus seiner Region – La Mancha. Inzwischen ist auch dieser Käse herkunftsgeschützt. Original Manchego-Käse produziert man aus der Milch der Manchego-Schafe – ob nun pasteurisiert oder nicht, beides darf als Manchego Käse geführt werden. Und so ein Flammkuchen mit Chorizo & Manchego schmeckt einfach herrlich.

Zusätzlich unterscheidet man hier in der Reifedauer:

  • Manchego, der nur für wenige Wochen in den Genuss einer Käsekur kam, findet man am Markt unter dem Zusatznamen „fresco“.
  • Dauerte die Behandlung schon bis zu drei Monate, so spricht man von „semicurado“.
  • Käse mit dem Prädikat „curado“ überzeugt bereits mit einem ausgeprägten nussigen Geschmack, der auf die Reifedauer von drei bis sechs Monaten zurückzuführen ist.
  • Ist ein Manchego „viejo“ also „alt“, so hat seine Käsekur mindestens ein Jahr gedauert.

Ach, hätte das der tapfere Don Quijote nur gewusst – schließlich enthält Schafsmilch mehr Vitamin A, D, E und Vitamin C als Kuhmilch. Nur die Laktose, die ist sowohl in der Kuh- als auch in der Schafsmilch zu finden.

Schafkäse Manchego Querkochen

Idiazábal – Die Käse der Braunköpfigen

Wir bleiben in Spanien und reisen ein wenig weiter in den Norden. Hier im Baskenland und Navarra grüßen die Latxa-Schafe von den Hängen, beim Passieren der grünen Hügel der Region. Manche von ihnen haben ein braunes Gesicht. Der Rest ist weiß. Ein Erkennungsmerkmal für die Tiere, die für die Produktion der Milch für den Idiazábal Käses verantwortlich zeichnen. Ein herkunftsgeschützter Hartkäse, der nach dem Ort „Idiazábal“ im Baskenland benannt ist, und in geräucherter, wie ungeräucherter Form überzeugt. Dessen versichert man sich seit jeher beim jährlichen Käsetasting in Ordizia, einem Ort in der spanischen Provinz. Der Gewinner darf sich dann ein Jahr als bester Idiazábal rühmen. Bis es wieder Zeit wird für das Schafkäse-Battle in Ordizia.

Ob er dann aber auch der beste Schafkäse Europas ist, bleibt natürlich offen. Schließlich zeigen alleine die unterschiedlichen Reife- und Veredelungskuren die große Bandbreite. Vom unterschiedlichen Geschmack der Milch der jeweiligen Rassen gar nicht erst zu sprechen. Ein wenig Abwechslung im eigenen Schafkäse-Potpourri macht sich also definitiv bezahlt.

Griechischer Salat

Besonders beliebt in der mediterranen Küche ist der Feta. Deshalb haben wir abschließend ein einfaches und schnelles Rezept mit diesem Schafkäse für dich:

Griechischer Salat

Für 6 Portionen Salat brauchst du:

  • 500 g Tomaten, in Viertel- oder Achtel-Stücke geschnitten
  • 1 Salatgurke, in Würfeln oder Scheiben
  • 1 Paprika rot, in Streifen
  • 1 Paprika grün, in Streifen
  • 2 rote Zwiebeln, in Ringe
  • 200 g Feta, gewürfelt
  • 80 g schwarze Oliven, entsteint und halbiert
  • Oregano, für den Schafkäse und zum Garnieren

Die Zutaten für das Dressing lauten:

  • 80 ml Olivenöl
  • Saft von 1 Zitrone
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Übergieße den Schafkäse mit etwas Olivenöl, bestreue ihn mit Oregano und schneide ihn anschließend in Würfel
  2. Schneide Gurke, Tomaten, Paprika, Zwiebel und Oliven
  3. Vermische alle Zutaten in einer Schüssel
  4. Rühre das Dressing mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer an und mische es unter die Zutaten. Anschließend mit Oregano garnieren.

Guten Appetit! :-)

(11.04.2017/überarbeitet: 19.05.2021)

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