Kochen mit Köpfchen

Switchel: Der erfrischende Sommerdrink

Apfelessig, Ingwer, Honig und Wasser – mehr braucht es für diesen Durstlöscher nicht! Der Switchel erfrischt uns nicht nur an heißen Sommertagen, sondern ist zudem auch noch ein wahrer Fitmacher. Wir haben für euch den Ursprung des Switchels ausgegraben, passende Swichtel Rezepte vorbereitet und noch jede Menge weiterer Informationen rund um den Switchel gesammelt.

Gesund und erfrischend ist er, so ein Switchel, der schon den Farmern im 17. Jahrhundert auf den Feldern den Durst löschte – in seiner Urform ein Drink aus Wasser, Apfelessig und Ingwer. Insbesondere in Nordamerika, wo er in Großmutters Kochbüchern, zwar nicht unter den heute gängigen Namen wie Switzel, Swizzle oder Switchy vermerkt ist, sondern als Haymakers Punch. Ein Getränk also, das den Heuarbeitern in der Mittagshitze einen kühlen Kopf bescherte. Das Rezept ist simpel, die Zutaten auch und das Ergebnis: ein erfrischter Körper, Elektrolyt- und Mineralauffüllung inklusive.

Ist Switchel gesund?

Die Gesundheitsargumente wiegen heute aller Wahrscheinlichkeit nach schwerer, als im Amerika des 17. Jahrhunderts, oder gar zu Zeiten des Ursprungs des Switchel in der Karibik oder auch in China. So genau weiß das keiner, wo der Wundertrunk seine Urquelle hat. Auch nicht wie gesund so ein Essig-Ingwer-Getränk wirklich ist. Sicher ist aber, dass die Zutaten für sich allesamt positive Effekte auf den Körper haben und die erfrischende Wirkung des Switchel ist unbestritten.

So greift das regelmäßige Stamperl Apfelessig regulierend bei zu hohen Cholesterinwerten ein, und regt die Verdauung an. Natürlich sind im Essig auch die Vitamine und Mineralstoffe aus dem Apfel enthalten. Sprich also Beta-Carotin, Folsäure sowie Vitamin B und C. Auch bei Diabetes wirkt sich Apfelessig positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Und desinfizierend wirkt er darüber hinaus auch noch, der gute alte Apfelessig.

Nun besteht so ein Switchel aber nicht aus Apfelessig alleine. Und das ist auch gut so, denn zum einen kann übermäßiger Essigkonsum dann doch Sodbrennen verursachen. Damit auch niemand ein saures Gesicht ziehen muss, wird der Essig mit Ingwer, Wasser und Honig oder Ahornsirup ein wenig aufgebessert. Zudem ist der Ingwer ja wirklich schon ein knallgelber Evergreen in der Riege der Superfoods. Antibakteriell, gut gegen Übelkeit und ebenfalls anregend für die Verdauung. Was kann man mehr wollen? Naja, beispielsweise noch ein wenig Honig oder auch Ahornsirup, für die süße Note im Switchel. Honig enthält dabei als uraltes natürliches Heilmittel wichtige Antioxidantien für den Körper und der Ahornsirup steuert seinen Beitrag als magenberuhigender Süßebringer zu. Wer es besonders erfrischend und sauer mag, der kann auch noch den Apfelessig mit Zitrone oder frischer Minze mischen.

Switchel

Von Vermont nach Brooklyn

Wobei der Ahornsirup im Switchel auch geografisch leicht zu erklären ist. Denn im 17. Jahrhundert waren es vor allem die Farmer aus Vermont, die sich am Feld an Ingwer, Essig und Co. erfrischten. Von hier stammen auch die Unternehmen, die auf der Welle des Switchel-Erfolgs dahinsurfen. Ganz vorne weg: Up Mountain Switchel. Ely Key und Garrett Riffle, beide in Vermont gebürtig, starteten 2012 mit ihrer Garagen-Switchelei. Denn die ersten Gläser (Switchel wird nämlich in Gläsern und nicht in Flaschen verkauft), die die beiden auf den lokalen Bauernmärkten unter die Leute brachten, wurden in Großmutters Küche zusammengemischt.

Der große Unterschied in der Rezeptur: Die Farmer damals hatten nur Zugang zu getrocknetem Ingwer; die Unternehmen Key und Riffle verwenden jedoch frischen Ingwer für ihre Switchel und kochen die Mixtur auf. So werden die Aromen besser extrahiert. Auch keine wirklich große Veränderung, wenn man nun also bedenkt, dass ein Getränk aus dem 17. Jahrhundert auch heute noch die Welt erfrischt. Und natürlich kann man den Sommerdrink auch ganz leicht selbst zuhause machen, das passende Switchel Rezept haben wir natürlich für euch parat:

Zutaten:

  • 2 EL Apfelessig
  • 3/4 EL Ingwer, klein geschnitten
  • 1 EL Honig
  • 375 ml Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten vermischen und Switchel über Nacht in einem Einmachglas im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag durch ein Sieb gießen.

Tipp: Für eine fruchtigere Variante einfach frische Früchte, wie Erdbeeren, ebenfalls vor dem Kühlen zugeben.

Switchel

Ein Mix für jede Gelegenheit

Der Switchel erfrischt als Kaltgetränk, wärmt als Teegetränk und macht sich auch als Dressing am Salat, oder als Marinade für Meeresfrüchte oder helles Fleisch hervorragend. Der Verwendungszweck kann also auch je nach Bedarf ge-switched, also gewechselt, werden.

Das Gefühl, das das sauer-süße und leicht ingwerscharfe Kultgetränk in seiner Renaissance beim gesundheitsbewussten und up-to-date Genießer hervorruft bleibt aber das Gleiche: nämlich eine tolle Erfrischung die man im ersten Moment gar nicht erwartet!

 

Der Switchel ist nicht so ganz nach deinem Geschmack? Dann schau doch mal bei unserem Artikel zum Sommerdrink 2023 vorbei und gönn‘ dir ein Gläschen!

 

Nina Maduixa für Tante Fanny (26.04.2016/überarbeitet: 23.05.2023)

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