Kochen mit Köpfchen

Lebensmittel, die uns von innen kühlen

Klimaanlage, aus dem Bauch heraus: Wer Lebensmittel richtig auswählt wird nicht nur satt, sondern erzielt damit sogar eine kühlende Wirkung an heißen Sommertagen.

Wer sagt hier ja: Ein warmer Kakao mit Zimt und Ingwer bei 30 Grad Celsius Außentemperatur? Wohl eher nicht, oder? Wer auf seinen Körper achtet, der greift intuitiv zu den richtigen Lebensmitteln für jede Lebenslage. Kühlende Lebensmittel im Sommer und wärmende im Winter. Wobei es natürlich nicht immer so eindeutig wie im Kakao-Exempel abläuft.

So ist entgegen der weit verbreiteten Meinung beispielsweise Eis gar nicht einmal so kühlend. Es ist zu kalt. Auch das gibt es. Denn damit der Körper damit arbeiten kann, muss er erst Hitze erzeugen – das Eis aufwärmen. Und schon ist er dahin der kühlende Effekt, für ein cooles Bauchgefühl. Etwas, das mit den folgenden Spitzenreitern der kühlenden Lebensmittel bestimmt nicht passiert.

Ich habe eine Wassermelone getragen

Rund, rot und supercool: So eine Wassermelone bringt nicht nur Energie in Form von Fruchtzucker, sondern kühlt auch, wie es sich für kühlende Lebensmittel gehört, unser System herunter. Insbesondere der Magen-Darm-Bereich dankt es einem, wenn man Wassermelonen nicht nur trägt, wie Baby damals in Dirty Dancing, sondern auch isst. Denn das bedeutet: Wasser für den Körper und Erfrischung für Magen und Hirn. Dann vielleicht noch ein Löffel Honig dazu, ab ins Joghurt und fertig ist der kühlende Sommersnack.

Kühlende Lebensmittel: Wassermelone und Joghurt

Jo Kurt, iss Joghurt

Denn damit sind wir gleich beim zweiten der Super-Cooldowner im Lebensmittelbereich. Toppen kann man das von vornherein schon coole Joghurt in der Zubereitung als Lassi. Bedeutet ein Mischverhältnis von 1:1 mit Mineralwasser (übrigens ebenso kühlend) und dazu in der pikanten Variante mit etwas Gurke und Salz. Wer es süß liebt, der erzielt beispielsweise mit Mango einen fruchtig frischen Kühleffekt. Denn sowohl Mango als auch Gurke wirken der inneren Hitze entgegen und sind kühlende Lebensmittel.

Gurke als Wasserlieferant

Machen wir es wie die Griechen und essen viel griechischen Salat. Die Gurke darin enthält 97 Prozent Wasser, füllt also den Körperbrunnen auf und kühlt. Sie schmeckt übrigens auch hervorragend als Tsatsiki, Gazpacho oder Gurkenkaltschalte. Der Käse wirkt ebenfalls, wie viele andere Milchprodukte, kühlend. Und die Tomate ist der perfekte Cooler für den Sommer. Salz dazu hilft, das beim Schwitzen verloren gegangen Salz wieder zu ersetzen.

Gurke und Tomaten als Wasserlieferant

Paradiesische Zustände: Die Paradeiser

Die gute, alte Tomate, die nicht zuletzt ebenso wie die kühlende Mango oder auch Kokosnuss (vor allem in Form von Kokoswasser) ursprünglich aus heißeren Gefilden stammt, ist ebenso ein heißer Tipp für kühlende Lebensmittel. Denn der Paradiesapfel liefert Vitamine und Wasser, ebenso wie Tyrosin. Letzteres ist ein Protein, das zudem unsere Laune und auch den Schlaf positiv beeinflusst.

Tofu gegen die Hitze

Phytoöstrogene heißt das Zauberwort. Sie sind im Tofu enthalten und wirken kleine Wunder: Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind der Lieblingsgegner der Phytoöstrogene. Und zusätzlich lassen sie einem im Sommer fein schlummern und gut schlafen. Tofu als Fleischersatz hat noch viele andere Vorteile. Zum Beispiel nimmt er Gewürze sehr gut auf, Marinaden und Tofu sind ebenfalls gute Partner. Und viel Eiweiß steckt auch drin.

Chili kann auch kühlen

Hast du dir schon mal überlegt, warum so viele Menschen in sehr heißen Regionen wie Mexiko, Indien und Thailand Chili essen? Ok, weil die Pflanze dort besonders gut wächst und auch eine reinigende Wirkung hat. Dass sie kühlende Lebensmittel sind, ist auch ein Grund: Die kleinen Schweißperlen, die beim Verzehr auf der Haut entstehen, sind Verdunstungswärme. Das kühlt den Körper. Allerdings Vorsicht: Wenn die Schweißtropfen zu groß werden, können Sie nicht verdunsten und es entsteht der umgekehrte Effekt – dann heizt Chili ordentlich ein.

Scharfe Chili trotzdem kühlend

Salbei aus dem Kräutergarten

Eines der wirkungsvollsten natürlichen Heilmittel gegen die Sonnenhitze und das dadurch bedingte Schwitzen ist der Salbei. Als Tee oder in Tablettenform hemmt er die übermäßige Schweißbildung. Wobei Schwitzen an sich sehr wichtig für den Körper ist – denn auch das kühlt. Bei zu viel des Guten, und bevor Kühlen in massiven Flüssigkeitsverlust übergeht, schafft Salbei Abhilfe. Natürlich und in Kombination mit Minze als kaltes Teegetränk auch noch gleich eine Erfrischung für den Gaumen.

Kein Minzblatt vor den Mund …

… sondern besser in den Mund nehmen – so lautet die Devise, was Minze und natürlich-kühlende Effekte im Lebensmittelbereich betrifft. So weckt beispielsweise so ein Eistee aus Grünem Tee, etwas Mango und Minze die Lebensgeister unter heißer Mittagshitze aufs Herrlichste. Womit der kühlende Effekt zudem wieder vervielfacht wäre: Mango wissen wir – kühlt. Minze auch. Und der Grüntee ist ebenso mit von der Partie der Cooldown-Fraktion. Wer sich dann doch lieber das Minzblatt vor, statt in den Mund nimmt, bewahrt mit Minze auf die Schläfen aufgetragen – beispielsweise als Öl – einen kühlen Kopf.

Generell warm trinken bei Hitze

Ja, wir machen oft denselben Fehler: Ist es draußen heiß, trinken wir zu kalt. Das führt aber dazu, dass der Magen die Flüssigkeit erst aufwärmen muss, also den inneren Ofen einheizt. Das strahlt nach Außen ab, und es wird uns dadurch warm. Zusätzlich schickt das Gehirn den Befehl: Achtung, es ist kalt. Das veranlasst die Haut, die Poren zu schließen. Die Lösung: lauwarm trinken. Das mag der Magen und es bleibt schön kühl.

Grüner Tee gegen Hitzköpfe

Grüner Tee ist ein sehr guter Hitzeregulator, vor allem, wenn es im und am Kopf heiß wird. Zusätzlich wirkt Grüner Tee auch entgiftend. Chinesen und Japaner trinken Grünen Tee auch, wenn sie sich bei Hitze wirklich auf eine Arbeit konzentrieren müssen.

Grünes Lebensmittel und grünes Getränk

Der coole Spinat für Popeye

Popeye hat schon gewusst, warum der Spinat so gesund ist. Weil er stark macht und vor allem kühlt. Was man in den Zeichentrickfilmen vom tapferen Seemann so nie erfährt: Spinat hilft bei der Blutbildung und reinigt den Magen. Wichtig dabei: Den Spinat muss man vorsichtig behandeln, damit er kühlt. Also roh als Salat verzehren oder nur ganz leicht dünsten oder blanchieren.

Kühlende Lebensmittel, wo es warm ist

Die traditionelle chinesische Medizin vertraut der Intelligenz der Natur. Die Idee: Gemüse und Früchte, die im Sommer reif sind, und in heißen Regionen wachsen, wirken kühlend.  Als Beispiele gelten, wie bereits genannt Mango, Wassermelone, Tomaten, Gurken, aber auch Ananas, Kiwi, Orangen, Zitronen und Grapefruit. Und Kokosnüsse, Kokosnusswasser. Wie wär‘s also mit einem Sommerdrink auch Kokosnusswasser und Zitrone, das bringt nicht nur Vitamin C, sondern auch Frische.

(23.08.2016, überarbeitet 16.03.2023)

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